Just two wheels

Ein Bericht von der anderen Seite des Flusses

6. September 2021

Normalerweise lest Ihr hier Malte und seine Version des Geschehens. Doch heute bekommt Ihr zum ersten mal die Wahrheit zu Gesicht!

Morgens wachten wir in der Turnhalle auf, in der wir, zum Glück, am Abend zuvor auch schnell eingeschlafen waren. Und mit wir meine ich mich, denn Malte nutzte die am Vortag abgemachte späte Treffzeit voll aus und schlief nicht nur aus sondern glücklich vor sich hin.

Bild von Blick über das Inntal
Blick über das Inntal

Nachdem wir irgendwann dann beide wach waren und Malte vom Bäcker Frühstück geholt hatte trafen wir uns wieder mit Sieglinde Hofreiter-Scheibenzuber, der zweiten Bürgermeisterin die uns dann auch schnell in ihr Auto gepackt hat (ein Auto ist sowas wie zwei Liegeradtandems nebeneinander, nur dass sie nicht durch Beine sondern durch tote Dinos angetrieben werden) und mit uns in das 5km entfernte Neuburg am Inn gedüst um uns zu zeigen warum dieses Neukirchen überhaupt den Zusatz "am Inn" hat, wo wir doch sicherlich kein Wasser weit und breit sehen konnten.

Bild von Komischer Kobold und Steinfigur bei der Neuburg
Komischer Kobold und Steinfigur bei der Neuburg

Zurück und nach einer kleinen Führung durch die beeindruckend große Kirche, die leider auch langsam durch Risse befallen wurde, wurden wir netterweise noch lecker zum Essen eingeladen. Mit vollem Magen kämpften wir uns zum Ortsausgangsschild, wo ein letztes Foto für die Passauer Neue Presse gemacht wurde bevor es ans Neukirchen-Wichteln ging. Wir tauschten den Bierkrug aus Neukirchen am Simsee gegen eine Tasche mit vielfältigem Inhalt. Für uns eine kleine Erleichterung, denn für uns ging es dann mit etwas weniger Gewicht direkt weiter.

Bild von Der nicht eingerüstete Teil der Kirche
Der nicht eingerüstete Teil der Kirche

Zuerst nur bergab mit 60 km/h (außer Du bist meine Mama, dann natürlich nur mit 25!) den Berg hinunter nach Passau, über die Donau und dann im Schneckentempo auf der anderen Seite wieder hoch. Nach mühsamen 25 km kamen wird dann überpünktlich um 15 Uhr direkt wieder in Neukirchen an.

Bild von Blick auf Neukirchen vorm Wald
Blick auf Neukirchen vorm Wald

Zum Glück war es dann doch ein anderes, nämlich Neukirchen vorm Wald. Dort wurde trotz unserer Pünktlichkeit auf uns gewartet und wir wurden nicht nur mit Wasser empfangen sondern auch mit einer 1kg Tüte Gummibärchen! Dazu kam noch eine extra bayrische Klingel - Zefix! - die nun den Lenker auf der linken Seite schmückt und die Lücke zwischen unserer tiefen und hellen Glocke perfekt schließt.

Bild von Inzwischen bekanntes Bild: Ortsschild mit "Neukirchen"
Inzwischen bekanntes Bild: Ortsschild mit "Neukirchen"

Wieder fit ging es dann durch die Kirche, die vor allem durch ihre (überraschend angenehmen) pinken Wände auffiel.
Malte durfte dann sogar auf der größten Orgel spielen, die wir bisher gesehen haben, und mit der ganzen Übung die er in den letzten Tagen hatte traute er sich immer mehr, sodass er dieses mal nicht nur die Füße mitnutzte sondern sogar einen Applaus von anderen Besuchern kassierte!

Bild von Die Kirche in Neukirchen vorm Wald
Die Kirche in Neukirchen vorm Wald

Anscheinend hat die Erinnerung an liebliche Orgeltöne Tilman sanft in den Schlaf gewiegt, denn der Rest des Blogs liest sich folgendermaßen:

Abfahrt den gabzen Beeg wieder runter bis an die Donau und dann rasen wir 50km am doch etwas vollerem Radweg lang, dass wir 20 Uhr in Deggendorf sind
Zusammensitzen mit Chris. Tilman versucht sich noch am Blog aber kippt weg 🙈

Bild von Neukirchen-Wichteln: Die Übergabe mit Tasche und Tasche.
Neukirchen-Wichteln: Die Übergabe mit Tasche und Tasche.

Um das noch kurz weiter auszuführen: In Neukirchen vorm Wald führten wir natürlich unsere Wichteltradition fort und tauschten, diesmal "Neuburg am Inn"-Tasche gegen "Neukirchen vorm Wald"-Tasche. Vom Gewicht her ist das natürlich sehr angenehm!
Für die weitere Fahrt hatten wir uns überlegt, statt quer über die Berge an der Donau entlang in Richtung des nächsten Neukirchen in Niederbayern zu fahren. Also, wie Tilman schon schrieb, schossen wir all die schönen Höhenmeter wieder hinab und fuhren innerhalb kurzer Zeit knapp 50 Kilometer am Donauradweg entlang. Da merkten wir dann auch mal wieder, was es für Vorteile hat, nicht am Fluss entlangzufahren: man trifft viel weniger Menschen und wird außerdem immer nett gegrüßt! Dafür kommt man am Fluss natürlich schnell voran.

Bild von Abendliche Fahrtimpression
Abendliche Fahrtimpression

Das mussten wir auch, denn ich hatte Christian, dem Couchsurfer bei dem wir unterkamen, gesagt, dass wir um 20 Uhr da wären. Das schafften wir zwar nicht ganz, aber fast, und auch nur nicht wegen der ganzen Umleitungen. Was dann geschah, hat Tilman schon treffend zusammengefasst: erst versuchten wir erfolglos, eine Energiesparlampe zum Leuchten zu bewegen, dann saßen wir noch einige Zeit zu dritt herum und hatten einen netten Abend. Danach zwang ich Tilman, den Blog zu schreiben, dem er mittags großspurig angekündigt hatte. Gestern kam er bis "beeindruckend große Kirche - heute wurde er dann, wie ihr sehen könnt, fast fertig. Die ganzen unrühmlichen Details konnte ich so auch noch vor dem Hochladen löschen: Perfekt!