Was?! Es regnet Tacos? Natürlich regnet es keine Tacos :) zumindest nicht außerhalb unserer Köpfe. Es ist viel mehr der Titel eines Songs, den wir diese Woche in fröhlicher Sommerlaune mehr als einmal hörten.
Diesen und weitere Songs unserer Sommerplaylist findet ihr unten im Artikel!
Übrigens hat Madita die zwei Artikel über ihre Fahrt mit uns durch Kroatien fertiggestellt :-) also schaut ruhig mal ein paar Einträge zurück!
Samstag 01.07.
Jetzt ist es schon Juli. Verrückt, wie schnell die Zeit vergeht! Und obwohl an dem meisten Tagen schon sehr sommerliches Wetter herrscht, so gibt es doch Tage, wie diesen Samstag, wo Regen pur angesagt ist. Jurek bot uns an, noch einen Tag den Regen bei ihm auszusitzen - ein Angebot, dass wir nicht ausschlagen konnten! Viel mehr gibt es auch nicht zu sagen, außer dass wir chillten und ein paar Sachen erledigten. Zum Abend machte Tilman Pfannkuchen mit Teig aus Buttermilch, was auf meine fehlenden polnisch Kenntnisse zurück zu führen ist.... Es sah im Supermarkt sehr milchig aus...
Wir quatschten am Abend noch viel mit Jurek und seinen Kindern. Seine Tochter bereitete sich gerade auf einen Pfadfindertrip vor und ich löcherte sie mit Fragen über das Pfadfindern.
Ende des Tages :)
Sonntag 02.07.
An diesem Sonntag bereitete Tilman traditionell seine Pfannkuchen zum Frühstück zu. Diesmal mit richtiger Milch statt Buttermilch. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Jurek und seiner Familie und fuhren Hügel rauf, Hügel runter aus Krakow raus. Während einer Pause wurden wir von einem Radfahrer angesprochen, der mit seinem Sohn von Krakow wieder nach Hause unterwegs war. Er lud uns ein, bei ihm vorbei zu kommen. Zuerst waren wir uns nicht sicher, da es einen 40km Umweg bedeuten würden. Im Laufe des Tages entschieden wir uns zwar hinzufahren, allerdings erst am nächsten Tag und vorher noch die Stadt Częstochowa zu besichtigen. In einem Tal wurden wir dann von heftigen Regen überrascht und versteckten uns unter der Zeltplane, die wir zwischen den Fahrrädern spannten.
Bis auf dieses nasse Intermezzo fuhren wir nur entspannt Fahrrad, kamen an Städten mit kunstvollen Brunnen vorbei, trafen mal wieder auf den Jakobsweg - Buen Camino, bis wir etwas neben einer Gleise eine nette Lichtung fanden, die uns beiden zusagte und dort unser Zelt aufschlugen.
Montag 03.07.
Unser Wecker klingelte um 6:30. So richtig aufraffen konnten wir uns allerdings erst gegen 7:00.
Ein paar Ohrenkneifer später, waren wir auch schon wieder zurück auf der Straße. Auf dem Weg wollten wir uns noch den eingetragenen Wildzeltplatz ansehen. Definitiv zu voll für uns - gut, dass wir vorher schon was anderen gefunden hatten. Frühstücken mussten wir trotzdem und so nutzten wir einfach die vorhandene Bank. Nur einige Minuten später sprach uns ein Mann an, der Müll sammelte und uns eine Mülltüte geben wollte. Die Kommunikation gestaltete sich aufgrund der Sprachbarriere als etwas schwierig. Wir erklärten ihm, dass wir keine bräuchten, da wir selber immer etwas mithaben um den Müll dann in der Stadt entsorgen zu können.
Genau das taten wir dann auch, als wir in Częstochowa ankamen. Auf dem Weg dahin passierten wir noch die eine oder andere kleine Burg.
In Częstochowa ging es erstmal zur Hauptattraktion der Stadt - die Pilgerkirche. Sie ist eine der wichtigsten Pilgerstätten Polens. Sowas wie das Santiago de Compostella des Landes. Sie ist der heiligen Maria gewidmet und beherbergt das heilige Item der schwarzen Madonna. Es war sehr beeindruckend die ganzen Gläubigen und Pilgerer dort zu sehen, wie sie vor dem Altar niederknien und beten.
Für uns ging es danach weiter zu Arthur, der ca 20 km außerhalb der Stadt wohnt. Er und seine Frau besitzen dort ein sehr großes und schönes Grundstück. Mit Hühner, Katzen, Hunden und einer Gans. Arthur schien sehr glücklich, dass wir vorbeigekommen waren, denn er und seine Familie machen auch häufiger kleine Fahrradtouren. Zusammen bereiteten wir ein typisches Gericht aus der Region zu - über offenem Feuer :-)
Es war einfach ein perfekter Sommerabend, mit sehr angenehmer Gesellschaft und einem kleinen Lagerfeuer.
Manchmal muss man Gelegenheiten so nehmen wie sie kommen - und der Umweg hat sich für uns auf jedenfall gelohnt und wir freuen uns Arthur und seine Familie so kennengelernt zu haben!
Dienstag 04.07.
Eine erholsame Nacht merkt man sofort, wenn man aufwacht. So wie heute. Der Frieden und die Stille auf Arthurs Grundstück waren einfach entspannend. Zum Frühstück gab es noch die Reste vom Vorabed und eine Kaffee dazu. Und obwohl uns mit Arthur die Gesprächsthemen nicht auszugehen scheinen, musste er doch irgendwann zur Arbeit und wir los.
Und anstatt Fahrrad zu fahren, flogen wir nur so! Das scheint das "Ungarn Phänomen" zu sein. Wenn man tagelang Berge/Hügel gefahren ist und es dann plötzlich flach ist, düst man einfach so, ohne sich groß anzustrengen. Nach ca 60km machten wir in einem kleineren Ort und nach etwas Eis Pause neben einer Kanustelle, wo eine von uns die Kanuten beim Ein - und Ausstieg beobachtete und der andere eine Siesta abhielt. Polen ist richtig entspannt zu fahren. Vorallem die Wälder, die etwas Schutz vor der Sonne bieten. Das einzig aufregende, was an diesem Tag passierte war als ich im Wald mein Geschäft verrichten wollte und dazu ein Loch graben wollte und plötzlich einen tierischen Besucher sah: eine Schlange. Ich schrie auf und rannte schnell von der besagten Stelle weg... Dann muss ich halt woanders einen geeigneten Ort suchen...
Gegen Abend fanden wir dann einen schönen Ort zum Zelten zwischen Bäumen und Feld und hattem plötzlich 140km auf dem Tacho.
Mittwoch 05.07.
Wir wachten mit Sonnenschein und ohne Mücken im Zelt auf. Da wir heute nicht so viel vor hatten, ließen wir uns Zeit mit dem Abbauen des Zeltes. Zwischendrin erhielten wir noch eine Wetterwarnung für den Abend per SMS. Wieso funktioniert sowas eigentlich in Polen, aber in Deutschland gehen nicht einmal die Sirenen an? Die morgentliche Luft war richtig angenehm kühl und so rollten wir und rollten wir. Bei einem schattigen Plätzchen war es dann Zeit für eine kleine Frühstückspause, wo uns eine nette Frau auch gleich Erdbeeren anbot. Das darauffolgende Gespräch war sehr einseitig, da ich leider kein polnisch spreche. Am Ende tauschten wir Erdbeeren gegen Schokolade :)
Einige Versuche mit der Drohne später genossen wir die Stille des polnischen Waldes. Während wir zwischen den Feldern und zunehmend auch Obstplantagen entlang fuhren und weit und breit keine Menschen zu sehen waren, machten wir uns Sommerlaune mit einer sehr ausgewählten und chaotischen Playlist.
Am Abend kamen wir dann bei Maria, etwas südlich von Warschau, an. Wie Tilman Maria kennengelernt hat ist auch eine lustige Geschichte: Es fing alles an mit dem "welcometomygarden" Dilemma und der allgemeinen Tendenz, dass Webseiten immer mehr Profit machen wollen, entgegen dem Wunsch der Community. Also fing Tilman an sich mehr mit dem Code zu diesen Seiten zu beschäftigen und wurde auf eine Programmierin aufmerksam, die viele davon überzeugen wollte ein föderiertes "Hospitality Network" zu machen. Das bedeutet, dass die Daten nicht mehr nur auf einem Server liegen, sondern dass man variabel zwischen den Plattformen hin und her springen kann. Das hat den klaren Vorteil, dass wenn eine Seite beschließt jetzt Geld zu verlangen, man alle seine Daten mitnehmen kann.
Donnerstag 06.07.
Nachdem wir erstmal ausgeschlafen und in Ruhe gefrühstückt hatten, nahm Maria uns mit nach Warschau, da sie dort eh einen Termin hatte. Von dem Punkt, wo sie uns absetzte nahmen wir die Metro Richtung Zentrum. Überraschenderweise war die Metro sehr sauber und hatte nicht diesen ekeligen Geruch, den ich aus Berlin gewohnt bin... Ziemlich direkt neben der Metro befindet sich das Technikmuseum und laut Planetarien Datenbank sollte sich hier ein ZKP2 befinden. Tut es auch, allerdings teilten uns die Mitarbeiter mit, dass die Planetariumssektion leider gerade wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Dann soll es halt nicht sein. Wir schlenderten weiter durch Warschau und bestaunten die einen oder anderen imposanten Gebäude. Unser nächstes Ziel war dann nämlich das Planetarium im Kopernikus Center, direkt neben dem Fluss. Dort hatten wir Glück - es war offen und sehr gut besucht!
Wir fragten an der Rezeption, ob es möglich wäre einfach mit jemanden zu sprechen, denn die hatten ein ziemlich interessantes System, welches wir bisher noch nie gesehen hatten. OHIRA_Tech MEGASTAR-IIA-Kaisei aus Japan. Schnell fand sich ein Mitarbeiter, der uns wiederum an Mateusz weiterleitete. Wir durften uns noch mit in eine Liveshow setzen. Leider auf polnisch, allerdings war die so gut gemacht und die Grafik war so genial, dass die Sprache eigentlich egal war. Es fing an mit dem aktuellen Sternenhimmel, und ich vermute, den Sternenhimmel zu verschiedenen Jahreszeiten. Danach wurden die Planeten und ihre Bahnen am Himmel gezeigt mit der Überleitung hin zu Kopernikus und der "Revolution" vom Geozentrischen zum Heliozentrischen Weltbild. Die Grafik war nicht überanimiert, wie man es manchmal hat, sondern eher wie eine Zeichnung, wo verschiedenste Sachen hervorgehoben werden. Und dass dann gepaart mit einer genialen Erzählerstimme - ein einmaliges Erlebnis!
Danach quatschten wir noch sehr lange und Mateusz erzählte uns, dass er eigentlich Radioastronom ist, aber die Arbeit im Planetarium liebt. Es gibt ihm die Möglichkeit die Wissenschaft und die Begeisterung an die Menschen zu bringen. Und sein Lieblingssternenbild ist: Orion - mit Abstand eines der beeindruckensten Sternenbilder!
Nachdem wir uns verabschiedeten, trödelten wir noch ein bisschen durch die Altstadt Warschaus und kamen zu dem Schluss, dass sie nett ist, dass uns Krakow allerdings besser gefallen hat.
An der Zugstation mussten wir dann feststellen, dass nicht nur die Deutsche Bahn manchmal unfähig ist. Es war ein riesen Akt ein Zugticket zu kaufen, aber am Ende siegten wir über das System und saßen mit einem validen Ticket im Zug zu Marias Dorf. Die Gegend südlich von Warschau ist sehr interessant. Man hat viele Wälder, in die Straßen, Häuser und Städte eingebaut sind. Irgendwie eine Mischung aus Wald und Wohngebiet.
Freitag 07.07.
Irgendwie chillen wir in letzter Zeit viel..
Auf der anderen Seite machen wir auch ordentlich Kilometer, wenn wir mal fahren. Naja heute war erstmal wieder entspannen angesagt. Beziehungsweise arbeiten. Tilman werkelte etwas für ein Webseitenprojekt rum und der Blog muss ja schließlich auch geschrieben, übersetzt und dir Bilder eingefügt werden.
Zum Abendessen probierten wir etwas aus Marias "Tourer Küche" - Nudeln mit Erdbeeren!
Wie versprochen eine Auswahl der Songs unserer Sommerplaylist:
It's raining Tacos - Parry Grip
Caramelldansen
Take a chance on me - ABBA
When I kissed the teacher - ABBA
Las piedras rodantes - El Tri