"Man merkt, was man vergessen hat, sobald man los ist."
Um diesem Motto gerecht zu werden, haben wir uns entschieden eine Probefahrt mit unserem neuen Setup zu machen - Eve (das Liegerad von Tilman) und Glados (unser neues Lastenrad).
Die Probefahrt sollte von Haldensleben nach Potsdam und zurück gehen. Dabei haben wir die Gelegenheit genutzt und nochmal ein paar Leute in Potsdam besucht.
Wie schon angekündigt, hat sich am Ende rausgestellt, dass wir die eine oder andere Kleinigkeit wohl vergessen hätten.
Los ging unsere kleine Fahrt am Sonntag (26.03.) in der Frühe. Wie es Sonntage so an sich haben, haben wir natürlich vergessen vorher einzukaufen und plünderten am Morgen noch ein paar Reste aus der Küche. Der Wetterbericht war vielversprechend! Immer nur Rückenwind und vereinzelt leichter Nieselregen. Entlang ging es zunächst an der Ohre, bis wir dann auf die Straße wechseln mussten um Richtung Wolmirstedt zu kommen. Dabei war ich positiv überrascht über die Vielzahl an Fahrradwegen neben den Landstraßen. So eine Infrastruktur hätte ich Sachsen-Anhalt gar nicht zugetraut! Die erste Pause legten wir bei Familie Müller ein. Wir quatschten eine Weile, nahmen noch Reiseproviant in Form von leckerer Schokolade dankbar entgegen und fuhren dann hoch auf den Radweg neben dem Mittellandkanal.
Weiter ging es dann grob entlang der Elbe und des Elbe-Havelkanals. Vorbei an Burg und Genthin. Kanal fahren kann manchmal ganz schön langweilig sein, wenn man es übertreibt. Aber an diesem Tag genossen wir die Autofreie Strecke!
Dabei ist uns die Beschilderung entlang der Elbe sehr positiv aufgefallen! Sogar mit Berücksichtigung der Fortbewegung mit Hilfe eines Tandems!
Unser Ziel des Tages war Brandenburg an der Havel, wo wir über Warmshowers in einem kleinen Gartenhäuschen schlafen durften. Der Tag flog nur so dahin und unser Setup bewährte sich als gut. Ein Ziel dieser Testfahrt war es auch zu sehen, ob Tilman mir wegfährt oder ob wir ihm noch mehr Gepäck geben müssen. Doch das Fazit ist: Alles tippitoppi!
Da wir noch nichts für das Abendessen organisiert hatten, lagen unsere letzten Hoffnungen in Genthin. Ein Döner würde sich doch wohl irgendwo finden! - Pustekuchen - Genthin zeigte sich nicht gerade von seiner besten Seite - leere Verkaufsläden, eine "Fußgegnerzone" für Autos und heruntergekommene Häuserfassaden. In Ermangelung einer Alternative holten wir den letzten 10 Minuten der Öffnungszeit des lokalen Bäckers noch eine Platte Zuckerkuchen und zwei Nussecken.
Später schienen wir dann doch noch Glück zu haben! In Plaue - also kurz vor Brandenburg - wurden wir noch bei einem Dönerladen fündig und freuten uns über unser Abendessen.
Kurz vor Brandenburg kam uns Andy von Warmshowers entgegen und begleitete uns noch mit dem Fahrrad zu deren Gartenhäuschen. Er zeigte uns alles und nach dem wir ein bisschen gequatscht hatten verließ er uns und wir machten es uns auf dem Sofa bequem, telefonierten noch mit Sonja und verschwanden dann ins Land der Träume
Am Montag (27.03.) wachten wir schon in der Frühe auf. Allerdings sagten unsere Beine, dass es wohl nochmal Zeit wäre sich hinzulegen und so schwangen wir uns erst gegen 11:00 wieder auf die Sättel. Wir genossen es entlang der Seen der Havel zu fahren und kamen dann am frühen Nachmittag bei Benjamin, in meiner alten WG an. Vorher mussten wir allesdings noch etlichen gesperreten Straßen in Potsdam ausweichen, bzw. freundliche fragen ob wir auch so durch dürften. Endlich bei Benjamin angekommen war eine heiße Dusche dringen nötig und so bereiteten wir uns auf ein entspanntes Potsdamwochenende vor :-)
Die Zeit in Potsdam verbrachten wir damit Freunde zu treffen, Brettspiele zu spielen, kleine Kinder zu amüsieren und natürlich dem hiesigen Planetarium einen kleinen Besuch abzustatten. Außerdem wurden wir fündig und organisierten uns noch ein neues Bügelschloss sowie eine neue Fahnenstange für das Liegerad.
Am Freitag (31.03.) machten wir uns dann wieder auf Richtung Heimat. Unser Tagesziel war diesmal nicht Brandenburg an der Havel, sondern Martin von bewelcome in Genthin. Bisher haben wir noch nicht so viele Erfahrungen mit bewelcome gemacht und waren gespannt mehr darüber zu erfahren.
Diesmal war uns das Wetter nicht ganz so entgegenkommen. Zumindest nicht in der Weise, in der wir es gerne gehabt hätten, denn ein bisschen nass wurden wir trotzdem. Um nicht den exakten Weg wieder zurück zu fahren, wählten wir zwischendrin einige andere Routen und lernten die langen und entspannten Brandenburger Landstraßen besser kennen.
Als die Sonne sich dem Horizont nährte, trafen wir in Burg bei Martin ein. Dort verbrachten wir einen netten Abend mit viel gequatsche. Es stellte sich nämlich raus, das Martin ein Erasmus Semester in Portugal verbracht hat und uns, nach unseren Erfahrungen in Portugal, einen anderen Blickwinkel geben konnte. Nach Mitternacht verabschiedeten wir uns dann aber auch in das Land der Träume.
Nach einem kurzen Frühstück begannen wir am Dienstag (01.04.) die letzten Kilometer nach Hause in Angriff zu nehmen. Diese gingen so fix vorrüber, dass wir früher als erwartet wieder bei Idas Eltern angekommen sind. Dort wurden wir von einer sehr glücklichen Katze begrüßt :-)
Unser Fazit ist: Das Setup funktioniert so sehr gut. Während einer längeren Tour werden sich sicherlich noch die einen oder anderen Sachen organisatorisch einspielen aber grobe Fehler in unserer Planung haben wir bisher nicht feststellen können :-)
Jetzt freuen wir uns auf den zweiten Abschnitt unserer großen Tour und hoffen, dass sich unser Problem mit der Versicherung bald klären wird!
Bis zum nächsten Blogeintrag!
Tilman & Ida