Nach fast 4 Monaten Pause geht es nun endlich weiter! Wir wollen die Gelegenheit nutzen um euch in die Welt der Zahlen einer Fahrradtour zu entführen. Gleichzeitig wollen wir euch auch an unserer - wie immer - wagen Planung der zweiten Tourenhälfte teilhaben lassen.
Wenn wir auf die letzten vier Monate zurücksehen, dann sind wir - ausgenommen von den Ärgernissen mit dem Fahrrad und der Versicherung - sehr dankbar. Obwohl die ganze Geschichte unter anderen Umständen angenehmer gewesen wäre, so haben wir doch viele wertvolle Zeit mit Familie und Freunden verbringen können (und einer von uns auch viel am Rechner). Während der Zeit haben wir gemerkt, dass es ja nicht immer nur "schwarz und weiß" bzw. "Touren und Alltag" geben muss, sondern dass es wie immer im Leben auf die Balance ankommt. Es bereitet uns viel Freude mit dem Fahrrad zwanglos unterwegs zu sein, neue Länder und Leute kennenzulernen. Diese Momente weiß man allerdings umso mehr zu schätzen, wenn man weiß, dass es nicht "für ewig" ist, sondern dass uns Zuhause auch tolle Menschen und Erlebnisse erwarten!
Jetzt aber genug mit dem rumgeschnulze - beschäftigt euch gerne mit den Kennzahlen unserer Tour und schreibt uns auch gerne, wenn ihr zu bestimmten Themen noch mehr wissen wollt!
Ein Rückblick in Zahlen auf unsere Tour durch Westeuropa
Wie viel Kilometer fahrt ihr so pro Tag?
Die meiste Zeit der Tage haben wir auf Fermi verbracht und dabei den einen oder anderen Kilometer geschrubbt. In der folgenden Grafik seht ihr unsere Tageskilometer - inklusive unserer Pausentage. Die Farben indizieren die verschiedensten Länder. Herrausstechen tut natürlich unser bisher längster Fahrttag: etwas über 180km! Dieser Tag war in seiner Gesamtheit sehr außergewöhnlich, wie ihr im Eintrag Bon Courage nachlesen könnt. Erwähnenswert sind natürlich auch unsere längeren Pausen. Angefangen bei der lange Woche in Bonn (kurz vor dem Übergang Deutschland - Niederlande), weiter über unsere Woche in der Bretagne bei Barbara und Domenique (Pause in Frankreich), die Zwangspause in Gijón in Nordspanien und unsere letzte große Pause bei Domenico in Portugal (bisher die längste aller Pausen!).
Insgesamt haben wir die längeren Pausen sehr genossen, hoffen aber in 2023 etwas weniger dazu gezwungen zu werden :P
Die nächste Frage die wir häufig gestellt bekommen ist: Wie viel Geld braucht man für so eine Tour?
Diese Frage lässt sich ganz einfach beantworten: Kommt auf euch an!
Faktoren wie: Im Zelt schlafen (Wildzelten/Garten vs. Campingplatz), Plattformen wir Warmshowers nutzen, in Hotels und Pensionen schlafen bis hin zu: Auf dem Lidl Parkplatz frühstücken oder sich ein nettes Café/Restaurant suchen spielen dabei eine große Rolle.
Da wir relativ sparsam unterwegs sind, viel "kostenlos" irgendwo schlafen und häufig nur beim Supermarkt einkaufen gehen, könnte man unsere Ausgaben als unteren Richtwert nehmen. Sparsamer geht aber immer! Ab und zu tut es der Moral auch mal gut im Restaurant zu essen oder sich andere Annehmlichkeiten zu gönnen - wir wollen ja auch Spaß haben beim Reisen! Insgesamt haben wir unser Geld so eingeteilt, dass wir möglichst lange unterwegs sein können. Dabei haben wir mit 10€/Tag/Person gerechnet - und ihr werdet auch sehen, dass wir unserem Ziel ganz treu geblieben sind!
Beim folgenden Bild seht ihr, wie viel Geld wir im Schnitt pro Tag in einem Land ausgegeben haben. Dabei haben wir die Reparaturkosten einmal rausgerechnet. Man sieht dennoch einen deutlichen Unterschied zwischen den etwas südlicheren Ländern und den Ländern des westlichen Mitteleuropas.
In der folgenden Grafik seht ihr nochmal unsere Gesamtausgaben auf die Länder verteilt. Frankreich, Spanien und Portugal stechen natürlich auch besonders hervor, da wir uns lange in den drei Ländern aufgehalten haben.
Wenn wir unsere Ausgaben auf die verschiedenen Posten verteilen, dann kommt folgendes Diagram raus. Natürlich fällt der größte Teil auf die Essen bezogenen Posten. Bisher fallen unsere Reparaturkosten ('bike') auch noch stark ins Gewicht, da es sich um größere Reparaturen handelte als man gewöhnlich auf einer Tour erwarten könnte. Unter 'etc' verstecken sich unter anderem Postkarten, Museen, Medikamente und Transportkosten.
Wo schlaft ihr eigentlich?
Spontan hätten wir gesagt, dass wir viele Nächte im Zelt verbracht haben, mussten allerdings beim Erstellen der Statistik feststellen, dass wir mit vielen coolen Freunden und Bekannten gesegnet sind, die Leute kennen, die Leute kennen usw. So haben wir natürlich viel "Vitamin C" oder "Bekannte" erfahren und sind sehr dankbar dafür! Also hier nochmal ein großes Danke an alle, die uns aufgenommen und/oder vermittelt haben!
Unser erstes Gefühl, dass wir viele Nächte im Zelt verbracht haben rührt allerdings auch nicht von irgendwo her. Deshalb haben wir alles nochmal aufgeschlüsselt in unsere "einzelnen Gastgeber". Hier fließen z.B. unsere Zeiten bei Domenico oder Barbara nur einfach ein und nicht pro Tag den wir dort verbracht haben.
Und hier sieht man, dass wir dann doch etwas häufiger Gelegenheit hatten zum Zelten ("garden", "wildcamping", "Camplingplatz" sowie "wtmg -> welcometomygarden"). Während dieser Nächte haben wir unser Zelt echt zu schätzen und lieben gelernt! Diese Investition war es also allemal wert!
Falls ihr noch weitere Fragen habt, dann schreibt uns doch auch gerne per Mail an!
Wie soll es jetzt weitergehen?
Bekanntlich kommt es ja immer anders als man denkt. Von daher lohnt sich planen für uns immer nur so bedingt. Deshalb lasst es und lieber unsere "Wünsche" nennen.
Um unsere Wünsche grob abzustecken: Deutschland - Griechenland - nördlichster Leutturm Kontinentaleuropas in Norwegen - Deutschland - Sevilla (über Marseille, Toulouse und den Col du Tourmalet) - Zuhause
Hier und da werden wir wohl mal wieder Abkürzungen und Umwege nehmen, aber das werdet ihr dann ja in den Blogeinträgen lesen!
Unsere erste Etappe geht nach Wien, gefolgt von der zweiten Etappe nach Triest. Dort wollen wir uns mit Madita treffen, die uns in Kroatien ca 2 Wochen begleiten wird! Danach geht es zu zweit weiter in Richtung Thessaloniki in Griechenland. Wenn wir erstmal da angekommen sind, dann sehen wir weiter. Wettertechnisch haben wir nur die Beschränkung, dass es ab August im Norden schon ganz schön kalt und ungemütlich werden kann.
Unsere Route bis Thessaloniki wird ungefähr so aussehen:
Unser Startdatum ist der 11. April, so dass wir Ostern noch mit der Familie feiern können :-) Wir freuen uns schon darauf das nächste Abenteuer zu beginnen und euch auf diese Reise mitzunehmen :)
Kleine Zusatzbemerkung:
In der Welt der Planetarien wird gerade das 100 - jährige Planetariumsjubiläum gefeiert. Zu diesem Anlass wollte ich auch meinen Beitrag leisten und habe vorerst einen Instagram Account aufgemacht, in dem ich die verschiedensten Planetarien vorstellen möchte! Schaut doch gerne mal vorbei!