Kleiner Hinweis: Die Blogartikel der letzten beiden Tage wurden mit Kommentaren (vorgestern) und Bildern (gestern) erweitert - es lohnt sich also nachzulesen!
Zum heutigen Tag. Wie so oft im Leben gibt's mal mehr und mal weniger. Meistens leider mehr Nachtisch für Deine Geschwister und weniger Taschengeld für Dich, aber das ist eine andere Geschichte! Heute geht es um mehr und weniger Neukirchen.
Mehr
Mehr Neukirchen an einem Tag hatten wir noch nicht. Wir sind morgens von einem gestartet, durch zwei gefahren und haben abends sogar noch ein weiteres abgeklappert.
Und mehr Prozent der Einwohner als in Maitenbeth-Neukirchen durften wir bisher auch noch nicht kennenlernen.
Weniger
Weniger Einwohner hatte noch kein Neukirchen: gleich drei der vier Neukirchen senkten den Einwohnerrekord!
Und weniger Interesse als in Weyarn-Neukirchen wurde uns noch nie entgegengebracht: obwohl ich mit verschiedensten Personen telefoniert habe, konnten wir weder in die Kirche schauen (denn der liebe Herrgott arbeitet in Weyarn leider nur eine 40-Stunden-Woche und hatte dementsprechend Feierabend), noch irgendjemanden aus dem Ort treffen. Vermutlich liegt das daran, dass Weyarn durch seine tolle Lage mit Alpenblick mehr als genug Tourismus hat.
Außerdem: weniger Inhalt hatte der Blog morgens noch nie! Der aktuelle Plan: morgen wollen wir sehr früh aufstehen, zu einer Bäckerei fahren und dort den Blog schreiben.
Edit: Tun wir jetzt auch! Ha!
Abfahrt aus Bockhorn-Neukirchen
Nach dem gemütlichen Aufwachen auf Stroh (inklusive kurz-liegen-bleiben) und mit kleinem Schokoladen-Frühstück zogen wir in die weite Welt hinaus, um noch kleinere Neukirchen zu entdecken!
Nach einem netten Gespräch mit Sepps Mutter fuhren wir über die Strogen aus dem 21-Seelen-Dorf in Richtung Maitenbeth.
Maitenbeth-Neukirchen
Kurz vor der Ankunft in Maitenbeth sahen wir erstmals die Alpen in voller Pracht vor uns. Wunderschön, aber zum Glück besuchen wir nicht auch noch die österreichischen Neukirchen!
In Maitenbeth angekommen, gingen wir ins Rathaus, wo wir von Bürgermeister Thomas Stark schon erwartet wurden. Er zeigte uns ein bisschen den idyllisch auf einem Hügel gelegenen Hauptort Maitenbeth, inklusive Kirche, in Ermangelung einer Kirche in Neukirchen - dazu gleich mehr.
Danach lud er uns zum Mittagessen ein, wo auch Familie Mayer mit einer Generation vertreten war. Familie Mayer? Ganz Neukirchen! Denn Maitenbeth-Neukirchen besteht aus genau einem Drei-Generationen-Bauernhof mit sechs festen Einwohnern, und mit zwei davon unterhielten wir uns bei traditionell bayerischer Küche über Landwirtschaft, Digitalisierung und Verkehrspolitik unterhalten - ein wirklich interessantes Gespräch!
Nach dem Mittagessen fuhren wir - mit Bürgermeister auf dem Tandem und mir auf ungewohnt hohem Mountainbike - nach Neukirchen. Dort beschauten wir uns den Hof, Tilman bestaunte die Automatisierungstechnik mit Melk-, Putz- und Futterrobotern und ich streichelte derweil vorsichtig eine Kuhnase. Durch seine 6 Personen war Bockhorn-Neukirchen schnell als kleinstes Neukirchen abgelöst worden!
Kirchseeon-Neukirchen
Schon wenige Kilometer nach Abfahrt in Neukirchen kamen wir durch Kirchseeon, wozu auch das nächste Neukirchen gehörte. Allerdings hier so klein, dass es nicht das kleinste Schild nach Neukirchen gab: bei der Anfahrt sahen wir eine kleine Kirche und zwei Wohnhäuser; ob die Häuser auch zu Neukirchen gehören, wissen wir allerdings gar nicht.
Um nicht nur die Kirche und den dazugehörigen Friedhof zu begucken, kauften wir uns bei einer Bäckerei einige süße Teile und verzehren sie genüsslich auf der Gemarkung Neukirchen. Gleichzeitig suchten wir nach Beschriftungen oder Schildern, die das Neukirchen "beweisen" könnten. Nach langem Suchen hatten wir immer noch nur einen Fahrradabsteller gefunden, der FRIED E KI C verkündete - immerhin nicht nichts, aber knapp dran vorbeigeschrammt.
Der Bürgermeister, den ich davor erreicht hatte, konnte uns leider wegen eines Termins nicht besuchen, und auch die Kirche blieb verschlossen - trotzdem ein gemütlicher Relax-Aufenthalt in Kirchseeon-Neukirchen!
Weyarn-Neukirchen
Das letzte und größte Neukirchen des Tages erreichten wir nach einem harten Anstieg und an Kuhglockengeläute vorbei gegen 20 Uhr. Das Dorf wirkte sehr schön - mit tollem See, schönen Bauernhäusern und einer schön gelegenen Kirche, die gerade eingerüstet war.
Obwohl ich mit dem Büro des Bürgermeisters, dem Bürgermeister, einem Historiker, zwei Pfarreiangestellten und dem Gasthof Neukirchen telefoniert hatte, hat - erstmals - niemand Interesse gezeigt, uns den Ort zu zeigen oder Informationen zur Verfügung zu stellen. Auch wenn wir vor der Tour erwartet hätten, dass das ständig vorkommt, hat es uns jetzt - nach den tollen Reaktionen aus den vorherigen 21 Neukirchen - natürlich etwas geärgert, dass wir nicht mal in die Kirche gucken konnten.
Auch im Gasthof, den wir dann aufsuchten und in dem wir sehr lecker aßen, kam leider kein Gespräch zustande. So bleibt Weyarn-Neukirchen für uns jetzt zwar als schönes, aber doch auch unbekanntes Neukirchen in Erinnerung - sehr schade! Aber das Neukirchener Schnitzel und die Wildkräuterspätzle waren lecker!