Just two wheels

Nicht re(h)glos

19. September 2021

Heute Morgen (wobei man kaum von Morgen reden kann, es war schließlich schon 8 Uhr) wachte ich auf und suchte verwirrt nach Malte, doch neben mir lag nur Ida.
Die Nacht davor hatten wir spontan eine Übernachtungsmöglichkeit wahrgenommen, da ein Gast spontan abgesprungen war, was uns sehr entgegen kam, denn so mussten wir nicht früh morgens losradeln um um 9:30 Uhr zum Frühstück aufzutauchen. Stattdessen halfen wir in der Zeit noch ein bisschen die Deko des vorigen Tages abzubauen und genossen dann ein Frühstück, wie jeder Radler(in) es sich so wünscht: lecker und vor allem viel!

Bild von Tilman in wunderschöner neuer Regenjacke
Tilman in wunderschöner neuer Regenjacke

Doch schnell merkte ich, dass mir Malte fehlte (das wurde tatsächlich nicht von Malte editirert), und so fuhren wir schnell per Anhalter zurück nach Potsdam, wo er sehnsüchtig auf uns wartete. Nachdem Malte noch, was ich nur als ägyptische Hieroglyphen entziffern konnte, in das Gästebuch geschrieben/gezeichnet hatte, packten wir unser inzwischen mit Spinnenweben umgebenes und zugestaubtes Gepäck aufs Rad und fuhren um unsere gewohnte Zeit, also 14 Uhr, los. In Nauen entdeckten wir, dann dass wir anscheinend auch Ida ins Gepäck gepackt hatten und schickten sie dann per Zug wieder zurück.

Bild von Ereignislose Fahrt durch die Welt; noch kein Reh, keine Ida mehr!
Ereignislose Fahrt durch die Welt; noch kein Reh, keine Ida mehr!

Allerdings zerbrach mir das dann das Herz, denn ich sehe sie wohl erst in 4 Wochen wieder, und so entstand ein neuer Fluss in Nauen. Der rückgerichtete Tränenstrahl zusammen mit der Möglichkeit einer legalen Übernachtungsmöglichkeit (was natürlich alle unsere Möglichkeiten sind, weshalb dies nicht wirklich erwähnenswert ist) in der Nähe von Breddin ließen uns fast fliegen.

Bild von Schöne Wolken, die dankenswerterweise darauf verzichteten, uns zu benässen
Schöne Wolken, die dankenswerterweise darauf verzichteten, uns zu benässen

Mit einem gesichertem Zeltplatz fuhren wir also durch die Dämmerung und so kam uns nun auch die Fauna vor Augen. Wir fuhren über verlassene Straßen, während Rehe von rechts nach links oder von links nach rechts und manchmal auch vor uns her sprangen, bis wir abends um halb neun ankamen und merkten, dass wir trotz unseres späten Starts über hundert Kilometer gefahren waren! Mit dem Wissen, dass wir erschöpft sein sollten, fielen wir dann auch ins Bett. Ihr denkt jetzt: "warte, ihr habt doch gar kein Bett, ich dachte ihr zeltet!". Darauf kann ich leider nicht mehr antworten, denn uns fielen die Augen zu, sobald wir in dem gemütlichen Heuhaufen waren in dem wir nun schlafen.